Mittwoch, 4. November 2009

Auf in Richtung Grenze...

Unser Frühstückscafe in BañosChristian und seine neue Kawasaki

Von Baños aus ging es nach 5 Nächten und einigen schönen Erlebnissen weiter in Richtung Peru. Christian, der in Baños ein schönes Hostel hat und bei dem wir auch schon das Pferdetreking gemacht haben, gab uns noch einige Tipps, wo wir langfahren könnten (Danke!). Die Tipps stammen zum Teil von ihm selbst als passioniertem Motorradfahrer und von anderen Motorradfahrern, die bei ihm übernachtet haben. Nach einem letzten Frühstück in unserem Lieblingscafe "Rico Pan" (die nette Inhaberin(?) hat uns sogar zum Abschied noch ein kleines Reiseproviant geschenkt und viel "suerte" gewünscht) und einigen "Fototerminen" (wir - oder wohl eher unsere Motorräder - sind immer wieder ein beliebtes Motiv bei Einheimischen) ging es los in Richtung Puyo und Macas (Amazonien), wobei uns Christian noch auf seiner neu erstandenen Kawasaki begleitete (Helmkameravideo kommt bald). So heiss wie dieser Name Amazonien schon klingt, war es auch... oder eher noch heisser! In den Motorradklamotten fühlten wir uns wie in Bratschläuchen, aber die Landschaft und die gesamte Strecke war wunderschön.
(Hier war natürlich Moskitoschutz angebracht: Deet und Moskitonetz. Ausserdem lege man Nachts eine Chrissa neben sich, falls doch mal eine Mücke schmausen will ;).... wenn, dann wird immer nur sie gestochen.)

Unterwegs haben wir noch Kommando - auch ein Schäferschatz.....KING :( ... - und sein Herrchen getroffen (oder umgekehrt). Sie haben einfach mal neben uns angehalten und mit uns geplaudert und uns viel Glück gewünscht. Wegen der Hitze haben wir ganz vergessen, nach dem Namen zu fragen, aber immerhin wissen wir, dass Kommandos Herrchen ein Hostal in Puyo aufbauen will. Wenn dies nur halb so schön wird, wie er nett ist, dann kann man es jetzt schon nur empfehlen. Und für Motorradfahrer wahrscheinlich noch empfehlenswerter, da er auch leidenschaftlicher Biker ist.

Commando und sein Herrchen

Geplantes Ziel des Tages war eigentlich Cuenca, doch da wir auch ca. 2 Stunden an einer Baustelle warten mussten (gefühlter Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen: 2 Liter), obwohl sie sagten in einer halben Stunde geht es weiter, kamen wir nur bis Limon. Glenda, mit der wir uns eigentlich in Cuenca treffen wollten, konnte leider auch nicht nach Cuenca kommen.

Das Hotel in Limon war so schön, dass ich am liebsten fast noch Nachts weiter gefahren wäre. (Chrissa fands nicht ganz so schlimm). Die Betrunkenen vom Dorffest sind gröhlend und schlägernd an unserem Hotel vorbei gezogen und haben sich letztendlich sogar in den Flur verirrt, da die Hoteltür offen war. Alles ziemlich blöd, denn beim Preis wurden wir auch abgezockt.

Früh am nächsten Morgen ging es dann endlich weiter. Jeder bekam noch schnell ein halbes Brötchen mit Marmelade als Frühstück und dann kamen - noch vor dem Mittagessen - 70km Schotter-"Passage" nach Cuenca. Kurz vor Cuenca gab es dann an einem Strasenrestaurant unser Allerheiligen-Mittagsmenü: Spanferkel!

Anmerkung:
Während in Deutschland an Allerheiligen gebibbert wird, wird in Ecuador bei 30 Grad Spanferkel gegrillt und mit der ganzen Familie unter Palmendächern verspeist. Durchaus eine Art zu feiern, die man auch mal in Deutschland einführen könnte... Ups! Bei euch hat es ja sogar schon geschneit (zumindest in Bayern)...

Der Grillmeister

Nach dem köstlichen Mahl sind wir durchgefahren bis Vilcabamba. Wir wollten zwar nicht im Dunkel fahren, aber die letzten 20 Minuten sind wir einfach dem örtlichen Bus hinterher gefahren (mit allen Zwischenstopps, ca alle 300m), weil: 1. Der kennt den Weg nach Vilcabamba und 2. Wie die Raiffeisen und Volksbanken macht er den Weg frei! Das ist im Dunkeln besonders von Vorteil.

Den Track dazu findet ihr hier.
Da die Hosteria "Izhcayluma" so wunderschön war, blieben wir dort auch gleich 4 Tage. Nach einem Tag Entspannen, feierten wir Alex´ Geburtstag: 6 Stunden Pferdetrecking (hatte er sich aber selbst ausgesucht) und eine Stunde Wandern im Nebelwald. Beim Aufsteigen auf das Pferd "Sultan" ging morgens gleich als erstes Alex´ Jeans im Schritt kaputt (Er hielt das Reiten trotzdem 6 Stunden lang durch. Das Galoppieren klappte auch besser). Aber der Trab war dennoch ziemlich schwierig. Denn in Ecuador reiten echt alle einen extrem schnellen Trab (und auch Schritt), was total unbequem ist. Durch ein ziemlich hartes Gebiss und gleichzeitig ordentlichen Sporengebrauch nimmt das Pferd dann eine ziemlich einzigartige Haltung und Bewegungen an.
Nach diesem anstrengenden (Geburts)Tag fehlte Alex abends fast (aber nur fast) die Motivation, noch zur Massage zu gehen, die ich für ihn zum Geburtstag gebucht hatte. Er legte sich deshalb mal schön gemeinsam mit dem Hund "Kafu" in die Hängematte zum Entspannen.
Schliesslich schaffte ich es dann noch, einen Kuchen zu organisieren, der extra von der Küche gebacken und nach dem Abendessen mit Geburtstagsständchen serviert wurde... (Er war leider zu schnell weg, um ein Foto zu machen)

Schliessloch schafften wir es dann doch, uns von Vilcabamba loszureissen und Christians Route Richtung Peru zu nehmen. Da sie (einzige!!!) Tankstelle auf dem Weg kein Benzin mehr hatte, kamen wir nach endlosem Schotter und beiderseits einem kleineren Hinfaller mit Ach und Krach über die Grenze zur nächsten "Tankstelle", wobei die Abwicklung an der Grenze relativ unprobnlematisch war: in 1,5 Stunden erledigt - inklusive Desinfektion der Motorräder (hä???).
Die Tankstelle war eine Fässertankstelle, versteckt in einem Lebensmittelgeschäft, wie wir sie wahrscheinlich noch oft benutzen werden (immerhin gab es 90 Oktan Benzin!). Zum Glück haben wir beide einen zusätzlichen Spritfilter...

Kafu und Alex

Jetzt sind wir also in Peru. Hier ist alles ausser der Sprit irgendwie noch billiger und die Strassen waren zunächst mal unter aller Kanone: Von Geröll über extreme Längsrillen hin zu medizinballgrossen Löchern. Und zur Abwechslung auch Sand oder Flussfurten - damit es auch nicht zu langweilig wird. So macht Schotterfahren keinen Spass...
Nach einer Übernachtung in Sann Ignacio kam heute aber der erste Teer kurz vor Jaén. Die Nord-Süd- Longitudinales sollen angeblich geteert sein (wir werden sehen, schön wärs).
In San Ignacio haben wir unseren Motorrädern eine professionelle Wäsche gegönnt, wobei wir zum Anziehuingspunkt der ganzen Mofa-Rikscha-Fahrer wurden, die unsere Motorräder bestaunten. Von einem der Fahrer bekamen jeder von uns sogar zum Andenken an San Ignacio in Peru noch ein Armbändchen geschenkt... (Gracias!)

José y amigos en San Ignacio

Und wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Teil der Geschichte...

Bilder
Tracks: Limón-Vilcabamba, Vilcabamba-San Ignacio, San Ignacio-Jaén.

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr zwei!
    Eure Bilder sehen wie immmer traumhaft und abenteuerlich aus! Jetzt seid ihr schon bis Peru gekommen und habt anscheinend echt geile Sachen erlebt! Alex noch herzlichen Glückwunsch nachträglich und weiterhin viel Spaß! Liebe Grüße von Mareike und Markus

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  2. Danke ihr beiden. Ja wir haben wirklich schon einige tolle und abenteuerliche Sachen erlebt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir ein bisschen schneller vorwärts kommen, denn Südamerika ist schon ziemlich gross ;)

    Liebe Grüsse Alex und Christina

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