Samstag, 14. November 2009

Freunde in Chachapoyas

Weiter ging es nach Tingo in der Nähe von Chachapoyas... zumindest war das der Plan. Eigentlich sollte es schon früh losgehen, aber leider war die Strasse nur zwischen 11:40 und 12:30 befahrbar (Mittagspause der Bauarbeiter). Also mussten wir zwangsläufig ,denn eine Umleitung gab es auch nicht. Zwischewndurch gab es dann auch noch Stau (siehe Bild), ansonsten war die Strecke aber sehr gut, so dass wir um halb zwei schon in Chachapoyas waren.

Stau in Richtung Chachapoyas

Mitten auf dem zentralen Platz wurden wir dann von einem französischen Päarchen angesprochen, die zu zweit auf einem "Eisenschwein" (DR650) von Französisch Guayana unterwegs sind. Spontan liessen wir uns von Ludo und Gwenn dazu "überreden" in Chachapoyas zu bleiben und quartierten uns im selben Hostal (Hostal Kuelap) ein. Die beiden haben übrigens für eine solche Tour die beste Berufskombination: Mechaniker und Krankenschwester!

Ludo und Gwenn

Am nächsten Tag stand für uns vier dann etwas Kultur auf dem Programm. Über gewundene und schöne Schleichwege (schleichen kommt in diesem Fall von "langsam fahren") ging es über Tingo zu den Ruinen der befestigten Stadt Kuelap. Wir schlenderten durch die zum Teil gut erhaltenen Ruinen der Stadtmauer und der meist runden Häuser und trafen sogar einen Guide, der uns freundlicherweise in seiner Gruppe mit aufnahm.

Info zu Kuelap:
Die Stadt mit ca. 2500 Einwohnern wurde von den Chachapoya ("Wolkenkrieger") zur Inkazeit erbaut und von den Spaniern nie erobert, was an der geografischen Lage liegt. Die Inkas hingegen eroberten die Stadt sehr wohl und unterwarfen die gefürchteten grossen Krieger (sie waren tatsächlich grösser als die Inkas). Allerdings leisteten die Chachapoya immer wieder erheblichen Widerstand und waren sehr aufständisch. Ausgestorben ist die Stadt durch von Spaniern mitgebrachte Erreger, gegen die das Immunsystem der Einwohner wohl nicht gewachsen war...

Motorradfahrernachwuchs

Auf dem Rückweg (um ca 15:00 Uhr, nur ein Frühstück) ging dann leider das Federbein von Ludos DR kaputt (Das Öl lief aus), was aber die Laune der beiden Abenteurer nicht trübte (Respekt!). Auch Christinas DR machte wieder einmal seltsame Geräusche und meine Alpi lief auch nicht mehr so wie ich es von ihr gewohnt war. Wir gingen an diesem Abend also gut gelaunt ein paar Bierchen schnappen und haben Motorräder Motorräder sein lassen. Am nächsten Tag stand dann eine grössere Reinigungs- und Instandsetzungsaktion auf dem Programm (Anmerkung: Bei den Strassen- bzw. Pistenverhältnissen mit dem ganzen Staub und Dreck hier sind wir inzwischen vernünftigerweise dazu übergegangen, den Luftfilter und die Kette alle zwei Tage gründlich zu reinigen und diverse bewegliche Teile und Züge wirklich regelmässig zu fetten. Ansonsten hält unser Material wahrscheinlich nicht durch...).
Die anderen beiden haben sich daran gemacht, Ersatzteile zu ordern. Glücklicherweise haben sie einen guten Händler in Frankreich, der ihnen ein Reparaturkit kostenlos zuschickt. Auch für die stärkere Feder und das neue Öl, welches man hier nicht bekommt, müssen sie nur einen Spottpreis bezahlen. Einziger Haken an der Sache: 10 Tage warten, Werkzeug anfertigen lassen und hoffen, dass man die Reparatur hinbekommt ( normalerweise 30 Tage Einarbeitungszeit bis man soweit ist, ein Federbein zu reparieren). Aber (Zitat Ludo) "We have the time!"

Bastelarbeiten

Nachdem unsere Motorräder wieder fit waren sind wir allein zu den Sarkophagen von Karajia gefahren. Da unser Hostelvater gemeint hat, dass man mit den Motorrädern dorthin fahren kann, haben wir das auch versucht. Nach ein paar Hundert Metern in schwerem Gelände kamen dann aber doch Zweifel bei uns auf, ob wir ihn auch wirklich richtig verstanden hatten (mangelde Spanischkenntnisse). Schliesslich liessen wir die Mopeds einfach stehen (wer sollte sie hier schon klauen) und gingen die letzten 500 Meter zu Fuss weiter. Zuerst hatten wir die Skulpturen in der Felswand gar nicht gesehen und sind direkt darunter durchgelaufen. Als der Weg aber dann zu Ende war, drehten wir uns noch einmal um und siehe da: Sarkophage in der Felswand über uns! Wie sie dahin gekommen sind, können wir uns nicht erklären, aber sie haben von dort oben sicherlich einen herrlichen Ausblick auf das Tal.

Sarkophage von Karajia

Um die Mopeds schliesslich wieder diese paar Hundert Meter zurück zu bringen, brauchten wir etwa eine Stunde, viel Schweiss und später auch eine neue Werkzeugbox für Alex (Motorrad sass auf einem Erdhügel auf, so dass das Hinterrad in die Höhe kam und sich um einen Meter in den Graben versetzte und zur Folge hatte: "Mi Tubo es roto!"). Die neue Werkzeugbox ist nun eine schwarzglänzende Damenhandtasche. Fast so schön wie die pinke Werkzeugbox von Ludo (aber nur fast).

Am Morgen danach ist Alex dann um 6 aufgestanden und hat seinen Motorschutz ausgebeult, so dass es weiter in Richtung Cajamarca gehen konnte. Nachdem wiederum längeren Aufenthalt in Chachapoyas haben wir nun beschlossen, mal ein bisschen mehr Kilometer zu machen. Durch die Strassenverhältnisse und die Tatsache, dass wir einfach nicht zum früh aufstehen geboren sind, wird das aber nach wie vor erheblich erschwert. Deswegen schafften wir es auch nicht ganz bis Cajamarca, sondern nur bis Celendin. Da wir unterwegs noch eine Panne hatten (der Kupplungszug der Alpi ist gerissen, als Ausgleich bekamen wir eine Melone von einem Bauern geschenkt) war es auf den letzten 30km auch schon dunkel. Doch im Licht unserer Scheinwerfer konnten wir trotz Nebel die Vogelspinnen auf der Strasse (6 Stück auf 20 km) noch erkennen. Alex starb 1000 Tode!

In Cajamarca taten wir uns schwer, eine Unterkunft nach unseren Preisvorstellungen zu finden. Als dies geschafft war, bekamen die Mopeds mal wieder eine Wäsche verpasst (bei der Christinas Blicker abriss und ihre Armaturen unter dem mit Hochdruck hineingespritzten Wasser litten). Am nächsten Morgen gönnten wir uns ebenfalls ein erholsames Bad in den "Baños del Inka", wo auch schon Atahualpa seine Wunden aus dem Bruderkrieg im schwefeligen Thermalwasser ausgeheilt hat.Das Wasser ist 71 Grad heiss und wird mit kaltem Wasser vermischt ins Bad eingelassen. Wir hatten ein Privat-Baños mit dem Namen "Imperial".
Ausserdem haben wir uns in Cajamarca noch den Raum angeschaut, den Atahualpa mit Gold hat füllen lassen (geschätzter Wert allein des Goldes ca. 85 Mio. Euro) um seine Freiheit zu erkaufen (hat nix genutzt, denn er wurde auf dem Plaza de Armas von den Spaniern unter Pizarro erdrosselt). Auch der Ausblick auf die Stadt vom "Thron der Inkas" (hier hatte sich Atahualpa angeblich huldigen lassen) durfte nicht fehlen. Auffällig war dabei, dass der Berg, ein Präinka-Heiligtum, auch gleich mit einem grossen Kreuz und einer kleinen Kapelle christianisiert wurde.

Schwefelquellen von Baños del Inka

Heute sind wir in Pacasmayo an der Panamerikana. Hier an der Küste ist es ziemlich windig. Da wir morgens noch einkaufen waren (wir haben einen Zündkerzenschlüssel gesucht - unserer ging auf der Schotterpiste verloren - und ein paar andere Kleinigkeiten) und auch noch ein Internetcafe besuchten, geht das Kilometerfressen wohl erst morgen los...

Fotos gibt es wieder bei Flickr.

4 Kommentare:

  1. Hello you!
    You have a great blog, we tried to translate it on internet, we laughed well: either you speak bizarrely, or the translator was bad at the school...
    We hope that the transalp is cured, and that you recovered from your dismays arachnoid.
    As for us, parts are in Peru, but where?...
    We tried to write something in german in our blog, but...maybe you will laught too!
    Goodbye
    Big kisses.

    Gwenn et Ludo

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  2. Habt ihr schon "El Chupacabra" gesehn? ;-)

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