Sonntag, 27. März 2011

Home again

Hi folks,

we know it has been quiet a while since our last blogentry. I really can't tell why it took us such a long time to give you some updates.

Now let's stick to the important things:
  • We are back to germany! On 1. March we arrived in Hamburg and after we readjusted to the german affection for rules, my unkle brought us and our bikes home.
  • Then it took us about two or threee weeks to just arrive and afterwards we started looking for jobs. Christina was able to teach in primary school right away, and after some short time I have been able to work as a software developper in a nearby town.
  • We both are really enjoying our work at the moment and of course we enjoy playing with our two dogs Al Capone and Pamina. We got them both from shelters last summer.
  • Since last month we also have a new home. We just switched with Christinas grandparents, that are now living with Christinas parents. That means we are now living in a house for our own, with a lot of space and a garden. Christinas grandparents are visiting us from time to time and are sharing their rich set of experiences concerning the wine and other plants in the garden.
By the way: Christinas grandparents just celebrated their 70. wedding anniversary. Isn't that incredible? We really enjoy hearing their stories about former times and we will try to renew some traditions like smoking our own ham and perhaps playing zither.

Now I have to go to bed. I'm getting a cold and so I really should rest a bit.

Pictures are following...
Alex & Christina

Samstag, 30. Januar 2010

Heimreise





Heute ist es soweit: Nach fünf Tagen Verspätung kommt unser Frachtschiff, die "Grande Francia" endlich in Buenos Aires an und wir gehen in ein paar Stunden an Bord. Danach sind wir ziemlich abgeschnitten vom Rest der Welt, es sei denn wir können an einem der Häfen auf der Route (Santoz, Rio, Dakar, und andere?!) mal von Bord und haben Zeit für ein Internetcafe.

Bis bald,
Alex und Christina

Donnerstag, 21. Januar 2010

Nachtrag: Weihnachten in Paraguay

Jetzt geht es aber mal ein wenig voran, denn gerade eben haben wir ein wenig mehr Zeit, so dass ihr auch die nächsten Tage neue "Nachträge" lesen könnt.

Angekommen in Argentinien war es leider schon recht spät, so dass wir direkt an der Grenze im kleinen Ort "La Quinca" übernachten mussten. Auch dieser Ort hat nicht viel zu bieten, außer vielen geschlossenen Restaurants und einem geöffneten Restaurant, in dem der Koch aber nicht zur Arbeit erscheint und in dem es deswegen auch nur Sandwiches und Pizzas gibt. Zusammen mit Pat, einem netten, neuen Bekannten aus der Nähe von Wales, gingen wir dann trotzdem dorthin. Schließlich wäre die einzige Alternative gewesen im Restaurant unserer Herberge zu essen, wo sich allerdings Pat eine leichte Lebensmittelvergiftung geholt hat. In der Gaststätte trafen wir dann auch noch unsere Komplizen beim Vordrängeln an der Grenze wieder (die mir auch freundlicher Weise ihre Gitarre zur Verfügung stellten bis 5 Minuten später der Zöllner ihre Papiere brachte und sie sich auf den Weg machten). Sie hatten auf Grund der langen Wartezeit ihren Bus nicht mehr erreicht und warteten jetzt auf den Nachtbus.
Zusammen war es ein ganz gemütlicher Abend bei leckerem "Quillmes Stout"-Bier... wirklich sehr, sehr lecker!

Aber auch das Bier konnte uns am nächsten Tag nicht aufhalten, so dass wir weiter nach Jujuy (ausgesprochen klingt das ungefähr so, als würde man jubelnd in einer Achterbahn sitzen, so dass der Name eigentlich immer von uns mit einem leichten Schmunzeln ausgesprochen wird). Von unserer ersten Parrillada in Argentinien hatte ich mir irgendwie mehr erhofft. Das eine Stück war zwar wirklich lecker, aber der Rest der Platte war mit gefülltem Magen und trockenem Hühnchen belegt.
Da nun ein wirklich langes Stück Weg vor uns lag bis nach Asuncion suchten wir uns frühzeitig in "ChuChuiii" ein Hotel. Und da wir mittlerweile von Parrilladas und Lomo Saltado wirklich genug hatten, gönnten wir uns aus dem Supermarkt leckeren Schinken, Käse, Oliven und ein Fläschchen Sekt. Schließlich hatten wir ein wunderschönes (nicht allzu billiges) Zimmer mit Tisch und Stühlen. Das muss gefeiert werden (auch wenn eine Klarglas-Klotür schon sehr gewöhnungsbedürftig ist)!

Schmausen im Hotelzimmer...

So gestärkt hofften wir am nächsten Tag bis Resistencia zu kommen. Dabei unterschätzten wir die Distanz aber etwas, so dass es schon dunkel war als wir in Presidencia (170 km vor Resisitencia) ankamen und nach einem Hotel suchten. Die unverschämten Preise in dem von uns zuerst auserwählten billigem Hotel trieben uns dann direkt in die Arme des 4-Sterne-Krabbeltier-Hotels. Zu erschöpft von der langen, langweiligen, geradeaus Fahrt durch schwüle, heiße Regionen, bemerkte ich die mehreren hundert teils toten, teils noch lebendigen Käfer auf dem roten Teppichboden erst nicht und staunte dementsprechend nicht schlecht, als mich Christina später darauf hinwies. "Egal, dann kommt eben ein Handtuch unter die Tür!" Weshalb dieses Hotel 4 Sterne hatte blieb uns übrigens auch ohne Käfer rätselhaft! Stichwort: Tote Tiere auf dem Frühstückstisch (nicht der Schinken!) und auch ansonsten ziemlich ungepflegt und dreckig mit schlechtem Service.

Argentinisches 4-Sterne Hotel

Jetzt nur schnell weiter nach Asuncion. Das einzige was uns noch aufhielt war die Hitze, die uns immer wieder zu Pausen zwang (nicht nur wir sondern auch die Mopeds liefen heiß), die häufigen Polizeikontrollen (Ortsein- und Ortsausgang: Pass, Führerschein, Fahrzeugschein, Versicherung, Zolldokumente, Impfausweis, ....), die zuerst nicht auffindbare Grenze und zu guter letzt auch noch die dehydrierte Batterie der Alpi, die uns zwang das Biest jedesmal wieder anzuschieben. Doch alles konnte geregelt werden und kaum dass wir die Grenze nach Paraguay überschritten hatten kam auch ENDLICH ein erfrischender kleiner Regenschauer. Was habe ich innerlich dabei auf meinem Moped gejubelt!

So jetzt sind wir also in Paraguay und wohin nun? Keine Straßenkarte von Asuncion, keinen Reiseführer, keine Adresse... nur eine in kyrillisch beschriftete Militärkarte von 1985 im Maßstab 1:500000 und eine Alpi die angeschoben werden wollte und die ich deshalb - selbst bei der Hitze in Paraguay - nicht ausmachte. Irgendwann würgte ich sie dann aber doch ab, als ich wegen eines Autos stark bremsen musste, doch etwas besseres hätte uns gar nicht passieren können. Sofort hielt einer der vielen Motorradfahrer aus Asuncion (den ich vorher noch freudlich gegrüßt hatte) an und fragte, ob er uns helfen könne. Von da an half er uns bei allen erdenklichen Sachen in den nächsten Tagen (Hotel, Essen, Adressen ausfindig machen, Geldautomat,...) und das obwohl er auch noch von früh bis spät als Busfahrer unterwegs war. Als er sogar unsere Einladung zum Abendessen ablehnte und nur meinte "Tranquillo!" (Ruhig!) hatten wir ein bisschen ein schlechtes Gewissen, da wir ihm anfangs finanzielle Motive unterstellten. Schließlich ist Paraguay das ärmste Land in Südamerika, doch nach unserer Erfahrung (nicht nur wegen José) ist es auch das Land mit den freundlichsten und hilfsbereitesten Einwohnern. Bitte nicht falsch verstehen, gemessen an europäischen Maßstäben sind hier sowieso alle hilfsbereit.

Mit Josés Hilfe fanden wir dann auch heraus, wo unsere Ersatzteile für die Mopeds in Asuncion waren, als ich dann aber hinfahren wollte um sie abzuholen war leider niemand da. Und da ich unterwegs mit der DR (die Vorderbremse ist für mich gewöhnungsbedürftig) wegrutschte, brachte ich statt Luftfilter und Co nur einen angeschrammten Ledergürtel, einen ordentlichen blauen Fleck (die Motorradhose mit den Polstern hatte ich wegen der unglaublichen Hitze nicht angezogen), ein Loch in meinem Jackenärmel und einen verbogenen DR-Lenker mit halb abgebrochenem Kupplungshebel mit. (Es ist also nichts schlimmes passiert.) Inzwischen haten wir auch alle nötigen Adressen um uns mit Mirtha, Emanuel und Adriana an Wiehnachten zu treffen, so dass wir das abholen der Teile auf nach Weihnachten verschoben. Auf der Fahrt nach San Bernadino wurden wir noch von Polizisten an einer Kontrollstation angehalten. Wir dachten uns schon: "Oh bitte nicht alle Dokumente sehen wollen! Das dauert lange und hier ist kein Schatten!". Aber die Beamten wollten einfach nur ein Foto mit uns, dann durften wir auch schon weiter. Wir ireal diese Situation auf uns wirkte sieht man auch gut an Christinas Gesichtsausdruck.

Keine Kontrolle, nur ein Foto...?!?
Christina und Mirtha

Weihnachten verbrachten wir dann bei ca. 38 Grad mit 70% Luftfeuchtigkeit im Hotel "Los Alpes" in San Bernadino. Wir schafften es sogar noch ein paar Empanadas an Heilig Abend aufzutreiben, so dass der Tisch (zusammen mit dem vorbestellten Kalten Buffet von Mirtha) reichlich gedeckt war. Mirtha musste dabei dann auch die Abmachung erfüllen einmal auf der DR mitzufahren, während Emanuel es denke ich genoß auf der Alpi mitfahren zu können (Ebenso wir ihm die kurze Fahrt auf der Alpi gefallen hat, als ich das Biest anschob und er zurück fuhr. An Emanuel: Du warst übrigens der einzige außer uns, der eines unserer Motorräder in Südamerika fahren durfte - wenn auch nur kurz.)
So richtig Weihnachtsstimmung kam aber bei Christina und mir nicht auf. Es ist einfach ein seltsames Gefühl, wenn man an Heilig Abend um 11 Uhr nochmal in den Pool springt, weil man sonst die Hitze nicht mehr aushält.

Heilig Abend in San Bernadino
Hotel "Los Alpes"

An den nächsten Tagen wollten wir dann in dem wunderschönen Hotel, mit üppigem Buffet und leckerem Frühstück am Pool entspannen. Dabei holten wir uns aber schon nach sehr, sehr kurzer Zeit einen Sonnenbrand, der sich gewaschen hatte. Von da an waren wir weniger draußen (wo ich mich sicherheithalber nun langärmlig kleidete) als drinnen. Entspannen konnten wir aber dank Klimaanlage trotzdem. Einzig die Frage wie wir weitermachen beschäftigte uns, bis wir uns schließlich dazu entschlossen nicht nach Chile, Patagonien und Feuerland zu fahren. Statt dessen beschlossen wir die Reise früher als geplant zu beenden, da uns zum einen etwas das Heimweh plagte und zum anderen, weil wir nicht mehr sehr aufnahmefähig für neue Eindrücke waren. Außerdem schaffte uns die Etape von Bolivien nach Asuncion ganz schön, so dass wir auf keinen Fall die ganze Strecke nochmal zurück fahren wollten. Lieber wollten wir an die Sträne Brasiliens und dort unseren "Companero de ruta" Guido auf seinem Zeltplatz besuchen, uns auf dem Weg die Iguacu Wasserfälle anschauen und dann durch Uruguay nach Buenos Aires fahren um dort das Ende der Rallye Dakar zu sehen. Patagonien und Feuerland werden uns nicht weglaufen, genauso wie die Atakamawüste nicht plötzlich überflutet werden wird.

Also kurz gefasst: Wir kommen heim!

Bevor wir uns auf den Weg machten besuchten wir mit Mirtha aber noch einen Freund (ursprünglich aus Wien) in Asuncion und holten unsere Ersatzteile bei Nico ab. Eigentlich wollten wir den Luftfilter der Alpi gleich austauschen, aber die zwei netten Männer in dem ansonsten gut ausgerüsteten Motorradgeschäft (wir konnten uns akzentfrei auf Deutsch unterhalten, da sie deutsche Vorfahren und Deutsch in der Schule hatten) meinten, dass in Paraguay sowas wohl nicht zu bekommen sei (fast genauso schwierig sei es mit 10W-40 für Motorräder). Der Versuch mit einer Sprühflasche 20W-50 auf den K&N-Filter zu bekommen scheiterte ebenfalls kläglich. Immerhin konnte die Batterie der Alpi mit Wasser versorgt werden, so dass das Anschieben (erstmal) vorbei war.

Paraguay

Die weitere Reise durch Paraguay war geprägt von enormer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und einem wirklich sehr erfrischenden und heftigem Regenschauer mit anschließendem Regenbogen. Außerdem stieß ich noch auf einen sehr begriffsstutzigen Polizisten, der irgendetwas von mir sehen wollte. Da ich jedoch nicht verstand was es war wurde es kompliziert: Ich fragte nach und nach, ob er dies oder jenes meinte und sagte ihm immer wieder dass ich nicht wüsste was er meint, da ich das Wort nicht verstehe. Ich gab ihm sogar mein Wörterbuch, damit er mir das Wort (ich hatte ja auch keine Ahnung wie man das Wort, das ich nicht ansatzweise verstand, schreibt) dort zeigen könnte und ich im endlich dieses verflixte Dokument zeigen könnte. Die alphabethische Sortierung und das Vorhandensein zweier verschiedener Sprachen in einem Buch irritierten ihn aber nur, so dass er immer nur stumpf und stur wiederholte "Tiene o no tiene?" (Haben Sie oder haben Sie nicht?). Na gut das kann ich auch: Ich wiederholte dann nur ebenso stur: "No sais, porque no lo entiendo!" (Ich weiß es nicht, weil ich es nicht verstehe!). Christina kam zum Glück besser mit "ihrem Beamten" zurecht, so dass er einfach irgendwann dem anderen Bescheid gab (mit Verlaub) endlich die Klappe zu halten.

An der Grenze ließen wir uns schließlich das erste Mal von "Schleppern" abzocken. Als es uns klar wurde machten wir ihnen das immerhin noch deutlich, worauf sie teils mit schelmischem Grinsen antworteten. Uns war es aber zu anstrengend weiter zu diskutieren, also nur schnell ab nach Brasilien. Doch Moment mal: "Chissa, komm zurück! Der Zoll ist hier!" Und dann hieß es erstmal ein paar Stunden auf den einzigen Zollbeamten warten, der unser Anliegen bearbeiten kann...

Bilder gibt es wieder hier.

Zur Heimreise: Da Flüge wirklich ziemlich teuer sind und wir dann auch noch eine sehr teure Motorradverschiffung bezahlen müssten, haben wir entschieden mit einem Frachtschiff zurück zu fahren. Auf diese Weise wartet doch noch ein 25-Tägiges kleines Abenteuer auf uns und die Heimfahrt bleibt auf Grund der geringen Transportkosten für die Motorräder bezahlbar. Allerdings bedeutet das auch, dass wir zwar am Montag (oder Dienstag oder Mittwoch) hier los fahren, aber erst irgendwann Mitte Februar in Hamburg ankommen. Auf unserem Weg liegen einige Häfen in Brasilien und Uruguay und Dakar im Senegal. Ob wir von den Städten mehr als das Panorama sehen hängt jedoch vom Schiff ab und wie lange es im Hafen bleibt (teilweise weniger als 6 Std.). Auf dem Schiff gibt es im Übrigen nicht viel (kein Internet, kein Telefon, kein Pool oder Sonnendeck). Mit ein wenig Glück gibt es eine kleine Bibliothek und eine Tischtennisplatte in einem kleinen Fitnesraum...

Sonntag, 27. Dezember 2009

Nachtrag: Uyuni, Butch Cassidy und Sundance Kid

First we want to say thank's to all the people reading this blog and writing some comments even though some of them don't understand german. This just keps our motivation up to write on (even now, that we are far behind). And to you Oskar we want to say: it was a pleasure to help you, but I'm afraid we lost your email as well. Perhaps you still have my email?

Ok now we will continue writing. Perhaps I will also translate this blog to english or even french in the future...

Alex:
Langsam wurde unsere Zeit knapp, schliesslich wollten wir ja zu Weihnachten in Paraguay sein. Deshalb und weil es uns wie im letzten Beitrag geschrieben im "Adventure Brew Too" nicht so gefallen hat, haben wir uns schnell weiter auf den Weg über Oruro und Uyuni gemacht. Unser erstes Problem dabei war, dass wir den richtigen Ausgang von La Paz nicht fanden. Warum? Auf unserer Bolivienkarte sieht es so aus, als ob die Strasse nach Oruro La Paz im Südosten verlässt und DANACH noch eine Strasse Richtung Osten abgeht. Deswegen habe ich auch nur im Südosten unseres Stadtplans nach dem Weg gesucht und dort die richtige Strasse vermutet. In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass die Strasse schon VOR La Paz (d.h. im Nordwesten) in Richtung Oruro abzweigt. Schliesslich haben wir sie auch nach häufigem Nachfragen gefunden (und sind dabei wieder an unserem Hostel vorbeigefahren...) und das ganze hat dazu geführt, dass ich nun relativ wenig von den Karten des ReiseKnowHow-Verlags halte. Sie haben zwar den besten Masstab aller Karten, die man in Deutschland bekommen kann, doch beispielsweise die Karte von Paraguay UND Bolivien, die einen viel schlechteren Massstab hat, ist wesentlich genauer in ihren Beschreibungen: mehr Strassen eingezeichnet, mehr Orte eingezeichnet, genauerer Verlauf der Strassen, ...

El Che

Egal, als wir dann erstml auch noch an den ständig nervenden Microbussen vorbei waren, für die auf der "Autobahn" drei der vier Spuren zum Parken reserviert waren (und die trotzdem auch auf der vierten Spur angehalten haben), hat sich mein Zorn auf Micros, Omnibusse und Kartenverläge mit wachsender Kilometerzahl gelegt. Die Fahrt nach Oruro ging über das Altiplano. Flach wie in Norddeutschland, nur auf ungefähr 3500 Meter über Normal Null. Links und rechts davon die Gipfel der Cordillere und insgesamt ziemlich heiss. Hier haben wir auch unsere ersten Flamigos in freier Natur gesehen, zu denen wir einfach mal eben an den See gefahren sind. Leider hatten sie wohl etwas Angst vor uns und wir etwas wenig Zeit, so dass wir nicht sehr Nahe an sie heran kamen. Ansonsten gibt es von der Strecke nach Oruro eigentlich wenig zu berichten.

Kreisel-Drache in Oruro

Bei der Ankunft in Oruro begrüssten uns riesige messingfarbene Ameisen, Frösche, Kormorane und ein Drache, die sich alle um ein Ufo, in dem die Mutter Gottes stand, versammlt hatten. Auf der Eingangspromenade sahen wir dann auch noch alle möglichen anderen Gestalten vom Flamencotänzer, Minenarbeiter bis zum Ritter und Monster. Beeindruckend und weihnachtlich waren auch die sicherlich über 100 Geschenke, die am Zaun der Kaserne hingen, an der wir in Oruro vorbei fuhren. Da man in Südamerika jedoch vorsichtig sein sollte mit Fotos, die man von Militär oder Polizei macht, haben wir den Anblick einfach nur bewundert und nicht fotographiert. Wenn ihr es also sehen wollt, müsst ihr nächstes Weihnachten nach Oruro. Ein schönes Hotel gibt es dort auch. Wir haben aber dort nicht übernachtet, weil es über unserem Budget lag. Stattdesen haben wir in einem vom Reiseführer empfohlenen ECO-Hotel übernachtet. Dazu nur soviel: Die Empfehlung konnten wir nicht nachvollziehen, da das Hotel (mittlerweile?) ziemlich herunter gekommen war. Wieder ein Beispiel für meine Unzufriedenheit mit den Werken aus dem ReiseKnowHow-Verlag (Christina ist hier anderer Meinung).
Abends gab es dann aber wenigstens etwas Leckeres zu essen. Wir wussten zwar nicht was wir von dem Fleisch auf dem Grill jetzt bestellt haben, heraus kam dabei jedoch ein unglaublich knuspriger und saftiger Schweinebraten! Nur eine Sosse hätte das Ganze noch besser machen können.

Wildlife: Unsere ersten wild lebenden Flamingios

Doch auch dieser Schweinebraten konnte uns nicht aufhalten und wir fuhren früh weiter nach Uyuni. Schliesslich kamen wir an dem Punkt an, wo es galt zu entscheiden: Fahren wir den Umweg über Potosì oder fahren wir auf direktem Weg nach Uyuni auf eventuell schlechteren Strassen? Wir haben uns recht schnell dazu entschieden uns einige 100 Kilometer zu sparen, da auch die Strasse von Potosì nach Uyuni unseres Wissens nach nicht asphaltiert ist. Einziges Problem war noch: Wo bekommen wir Benzin her? In dem Ort wo sich die Strecke gabelte (Challapata) gibt es zwar zwei Tankstellen, doch beide hatte kein Benzin mehr und ohne Benzin würden wir es niemals nach Uyuni schaffen. Auf Benzin warten war auch keine wirkliche Alternative, da wir dann die Nacht in diesem Kaff hätten verbringen müssen. Als wir uns schliesslich durchfragten hiess es im nächsten Ort (ein noch kleineres Kaff) gäbe es auch eine "Tankstelle" in einem Hinterhof. Also versuchten wir dort unser Glück, so dass wir nach einigem herumfragen auch den entsprechenden Hinterhof mit sehr teuerem Benzin fanden. Die alte Frau die uns bediente war dafür aber sehr witzig. Sie hat sich glaube ich auch gewundert, wo wir das ganze Benzin an diesen zwei Motorrädern unterbringen. Jedenfalls hatten wir jetzt genug Benzin für die restlichen 200 km nach Uyuni... also los.

Die Piste
Sand UND Wellblech, ein Traum!

Schon nach wenigen hundert Metern begann der Schotterweg mit gelegentlichen Weichsandpassagen. Wir freuten uns natürlich sehr über diese "willkommene" Abwechslung zum langweiligen Asphalt. Und als erst das "Wellblech" mit den noch tieferen Weichsandpassagen anfing, war unser "Entzücken" bei der hier herrschenden Hitze nahezu grenzenlos. Auch das Panorama der Steinwüste beeindruckte uns sehr auf diesen 200 Kilometern. Schliesslich schafften wir es doch noch - mit einer Schraube weniger und der ein oder anderen lockeren Schraube - nach Uyuni.

Uyuni ist eine kleine Stadt mit staubigen Strassen, einer kleinen Fussgängerzone und - kurz vor Weihnachten - voller Verkaufsstände vor allem für Kinderspielzeug. Unser "Hostal Marith", welches im Reiseführer für Selbstfahrer empfohlen ist, da es einen abgeschlossenen Hof zum Parken hat, lag am Stadtrand und wurde von auch vielen Backpackern besucht. Das Zimmer dort war eigentlich ganz ok, doch in der Nacht find es dann an über der Decke zu knistern und ein Käfer krabbelte aus der Zimmerdecke heraus. Dann hielt mich nichts in diesem Raum. Die Vorstellung, dass die Styropordecke herunter kracht und wir unter einer Lawine aus krabbelndem Getier begraben werden war einfach zu eklig. Also haben wir schliesslich einen kleinen Aufstand geprobt, bis wir in ein anderes Zimmer umziehen konnten. Dort konnte ich dann auch wieder schlafen, da ich mir auch mittlerweile ziemlich sicher war, dass nur der Wind die Geräusche machte. Trotzdem: Im ersten Zimmer hätte ich kein Auge zugemacht.

Die Weite des Salars...

Christina:
Kommen wir mal zu den wichtigeren Dingen bezüglich des Salar: nämlich unsere Fahrt auf dem Salzsee! Zu Vorbereitung machten wir die GPS-Koordinaten von Uyuni, der Einfahrt zum Salzsee (ca. 20 km außerhalb von Uyuni), der Isla Pescada und des Vulkans ausfindig und speicherten die Wegpunkte auf unseren GPS-Geräten. Alex hat noch schnell meine Stromversorgung vom GPS "repariert", indem er den Stecker eingesteckt hat (war echt der Meinung, da wäre was kaputt). Aus Angst, wir könnten irgendwo im Salz wegen Spitmangel liebenbleiben, kauften wir noch einen zusätzlichen Benzinkanister(die hatten nur 20 Liter, was etwas übertrieben war) und schnallten ihn auf meine DR hintendrauf. Vollgetankt, dann konnte nix mehr sdchiefgehen und wir fuhren auf den Salar.
Die ersten paar Meter am Rand waren mit Pfützen übersät und daher ziemlich feucht. Dementsprechend hatten wir bad schon eine Salzkruste auf dem Motorblock und so weiter.
Aber bald wurde es zum Glück trockener und wi folgrten erst mal einer Piste, die auch einige Jeeps fuhren.
Die Pisten teilten sich aber bald ständig und wir konnten auch keine Jeeps mehr sehen, sondern nur noch die Weite des Salars. Daher navigierten wir bald selbst. Zuerst blieben wir eine lange zeit auf der Piste. Ich hatte etwas Respekt vor den "Ojos", den "Augen", was kleine, etwa 30 cm tiefe Löcher in der Salzkruste sind. Aber selbst wenn man ein solches "ojo" voll erwischt, merkt man davon auf unseren Moppeds eigentlich gar nichts. Also fuhren wir bald mit gemütlichen 100 km/h dahin.
Der Salzsee ist übrigens eine der besten Straßen Boliviens. Wenn er trocken ist, kann man auf dem Saly fast so gut wir auf Asphalt fahren und er ist natürlich supereben.
In der Nähe der Isla verließen wir die Piste und fuhren "frei Schnauze" quer über den See zur "Fisch-Insel" (Folge immer dem Pfeil auf deinem GPS).
Nachdem wir die Insel einmal umfahren hatten, gönnten wir uns im dortihen Restaurant noch einen Burger, machten ein paar lustige Fotos - insbesondere für Leonies Portfolio :-)
Nach einem "kleinen Abstecher" zum Vulkan, was etwa eine halbe Stunde geradeausfahren mit ca. 100 km/h ohne landschaftliche Veränderung bedeutete, traten wir die Rückfahrt von einer weiteren Stunde (oder mehr?) bei einsetzndem heftigen Wind an.
Christina und die Kakteen
LEICHTkrafträder?!

Alex:
Abends haben wir dann natürlich noch schnell die Mopeds gewaschen um sie am nächsten Tag wieder ein bisschen zu pflegen und alle Schrauben nachzuziehen. Angesichts der folgenden Etape von Uyuni nach Tupiza war das auch bitter nötig. Die Strasse ging anfangs nur durch Wüste und war sogar noch schlechter als die Strecke nach Uyuni. Der Sand war tiefer, das Wellblech gewellter und zu allem Überfluss hatten sich auch einige der kleineren Sandhügel auf des Wellblech verirrt, so dass man nicht nur durchgeschüttelt wurde, sondern auch noch die wilden Biester unter Kontrolle halten musste. Zwischendurch hatten wir dann natürlich auch noch Flussdurchfahrten und Schlammpassagen, da wir natürlich sobald wir die Berge erreichten in ein Gewitter kamen. Schliesslich kam aber auch wieder Wüste und so kam es wie es schliesslich kommen musste: Als meine Konzentration mal kurz etwas nachlies verpasste ich doch glatt eine kleine Kurve und versuchte daraufhin unter einer Sanddüne hindurch zu fahren. Irgendwie wollte das nicht klappen, so dass ich mit dem Vorderrad feststeckte und meine Alpi nach hinten wie ein wildes Pferd ausschlug. Ausser dass mein Schalthebel nun etwas verbogen, der Lenker etwas verdreht ist und ich mein Motorrad wieder "ausbuddeln" musste ist jedoch nichts passiert. Glücklicherweise wurde aus der üblen Piste dann auch langsam eine angenehmere Schotterstrasse, so dass unser Restproblem der Spritt war. Eigentlich wollten wir in ... tanken, doch da einige Strassen vom Fluss beansprucht wurden und die Wegbeschreibungen zur Tankstelle sich doch stark unterschieden haben wir die "Tankstelle" nicht gefunden. Für das "Eisenschwein" (DR650) mit seinem Acerbis-Riesentank war das natürlich kein Problem, nur um die Alpi liess ich sicherheitshalber im Leerlauf bei abgeschaltetem Motor den Berg hinunter, durch fanzinierende Canyonlandschaften nach Tupiza rollen.

Tupiza

Bei der Einfahrt nach Tupiza kamen wir noch einmal ins Staunen, da hier zum ersten Mal von uns eine Mautgebühr fpr oben beschriebene Strecke verlangt wurde, während man uns sonst bei den Asphaltstrassen immer nur durchgewunken hat.
Im übrigen ist Tupiza eine nicht sonderlich sehenswerte Stadt. Zwar wird behauptet, dass Butch Cassidy und Sundance Kid hier den Tod fanden, doch ob es stimmt ist eher zweifelhaft. Trotzdem ist es auf Grund der umliegenden Landschaft allemal einen Abstecher wert, auch wenn die fazinierend geschmacklose Lasagne in der Pizzeria in der Mitte noch halb gefroren auf den Tisch kommt. Deshalb der Tipp: Mit Pizza kann man am wenigsten falsch machen. Im Gegensatz zu anderen Gerichten ist sie meistens sogar frisch!
Da Tupiza keinen Geldautomaten hat und wir nach dem Pizzaessen blank waren machte ich mich am nächsten morgen noch allein in die Innenstadt auf, was eigentlich eine schöne Abwechslung zur hecktischer werdenen Reise nach Asuncion war. Als ich auf dem Platz wartete, dass die Banken öffneten, hatte ich viel Zeit das morgentliche Treiben zu beobachten, Auszeichnungen der Stadt zu lesen und mir die Lieder der Morgenmesse, die der Pfarrer auf seiner Gitarre spielte in der Kirche anzuhören. Auf neudeutsch nennt man das wohl "entschleunigen".

Christina und der Kaktus

Mit "frischem" Geld und neuem (sauteuren) Benzin ging es dann weiter über eine Starsse mit so vielen Umleitungen, dass man bald nicht mehr wusste, ob man sich nun auf der Strasse oder auf der Umleitung befand. Auch der Strassenzustand gab hierüber keine Auskunft. An der Grenze trafen wir dann noch den Pässesammler ?Michael? (es sind einfach zu viele Namen), der mit seiner leichtbepackten KTM jedes Jahr in Südamerika über die Schotterstrassen rauscht. Und schließlich mussten wir warten. Die Einwanderungsbehörde und der Bolivianische Zoll gingen zwar wieder einigermaßen schnell, doch die argentinische Seite ließ sich viel Zeit. Manche standen hier wohl schon seit 5 Stunden oder mehr an um ihre Stempel in den Pass zu bekommen. Wir hätten das auch machen müssen um danach noch auf den Argentinischen Zoll zu warten, doch die "dummen Gringos" haben sich aus Versehen in der falschen Reihe angestellt und sich dann seitlich in die richtige Reihe gemogelt. Das ging natürlich nicht unbemerkt von statten und als einige der weiter hinten wartenden Leute sich lauthals beschwerten erbarmte sich ein Grenzer und bearbeitete die paar Touristen eben außerhalb der Reihe. So schafften wir es dann die Wartezeit durch unsere seit der Ankunft in Südamerika immer weiter gestiegene Dreistigkeit von 5 auf 1 Stunde verkürzt... auch der Zoll ging dann nach einem kleinen Fußballplausch mit dem Zöllner ziemlich schnell und die Kontrolle war eigentlich nur "pro forma". Und das obwohl ich meinte, dass das Finale dann wie 1990 sein würde ;)

Die Fotoshow findet ihr hier.

Freitag, 25. Dezember 2009

Nachtrag: Von Copacabana zur "Todesstrasse"

Alex: Der Grenzübergang von Peru nach Bolivien war so unproblematisch wie er nur sein konnte... In Peru schnell den Zoll, die Polizei und die Einwanderungsbehörde aufgesucht und ab nach Bolivien. Dort mussten wir dann gar nur zur Einwanderungsbehörde (5 Minuten) und zum Zoll (2 Minuten!), so dass wir für diese Grenze nur circa eine halbe Stunde gebracuht haben. Freei nach dem Motto Stempel rein und gut.... egal was das für ein Dokument ist oder ob die zwei eine Versicherung, Fahrzeugpapiere oder überhaupt einen Führerschein haben...

Sonnenuntergang in Copacabana

So kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Sonneuntergang in Copacabana an (der Stand in Brasilien wurde übrigens nach diesem Wallfahrtsort benannt, in dem man zweimal täglich sein Fahrzeug segnen lassen kann und nicht umgekehrt). Dort sind wir schnell in das erste Hotel, dass wir sahen eingezogen (die Nacht für 50 Bolivianos), haben einige Fotos vom Dach und von unserem Panoramafenster aus gemacht und sind dann in die Stadt losgedackelt um etwas zu essen. Unser erster Eindruck von Bolivien war sehr positiv und das obwohl um 7 Uhr schon alle Bürgersteige hochgeklappt schienen, denn das Restaurant, das wir fanden, war nicht nur sehr ordentlich und sauber im Vergleich zu den meisten in Peru, sondern es schmeckte auch gut!

Am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich einen Nachmittagsausflug zur Isla del Sol machen, was aber leider nicht klappte. Denn wer denkt schon daran, dass es in einem Touristenort, wie Copacabana keinen Geldautomaten gibt und die Bank zudem noch erst Montags nachmittags aufmacht? Wie gut, dass wir vorher noch fast unseren gesamten Rest an Bargeld für eine nicht wirkende Sonnencreme und Klopapier ausgegeben hatten. Für ein Amerikanisches Frühstück reichte es aber zum Glück noch und das Mittagessen folgte dann eben später, genauso wie der Ausflug zur Isla del Sol, der auf den Tag darauf verschoben wurde.

Isla del Sol mit Elisabeth und Horst

Christina: Eine gute Idee, da wir so schon morgens mit dem Boot losfahren konnten und so einen ganzen Tag auf der Insel Zeit hatten. Wir konnten uns Horst und Elisabeth, zwei Ruheständler aus Ulm, anschliessen und mit ihnen eine geführte Wanderung über die Isla machen. Nachdem die beiden sich einen umgebauten Sprinter gekauft und damit "mal eben" Afrika auf der Westroute durchquert hatten, sind sie jetzt in Südamerika unterwegs. Auch eine Art, das Rentenalter zu geniessen!
Kurz im Museum vorbeigeschaut, dann ging unsere Wanderung bei tollem Wetter im Norden der Insel los zum "Pumastein" (Titicaca). Im ständigen Auf und Ab durchquerten wir die Insel Richtung Süden, wobei an verschiedenen "Checkpoints" von diversen Komunen Eintritt verlangt wurde, der natürlich verschwiegen worden war, als wir die Tour gebucht hatten.

Alex: Auf dem Rückweg ging es dann an der bolivianischen Version der "Schwimmenden Insel(n)" vorbei. Wer wollte konnte für nur 2 Bolivianos (20 Euro-Cent) die auf schwimmenden Plastikkanistern, mit Holzbrettern gebaute "Schilfinsel" betreten und sich die 40 qm genauer aunschauen. Da aber einige schon die echten Inseln kannten und davon erzählten, wollte kein einziger der Passagiere diese imense Investition tätigen. Stattdessen lachten alle über die plumpe Imitation einer echten "Schwimmenden Insel".

der Puma-Stein (Titicaca)

Jetzt wurde es aber wirklich wieder Zeit weiterzufahren nach La Paz. Vormittags machten wir uns bei mässigem Wetter, in meinem Fall mit einer ordentlichen Erkältung und ohne Navigationsprogramm (das befand sich auf der Speicherkarte, die uns im Internetcafe "abhanden" gekommen war) auf den Weg. Die Fähre die wir dabei über den Titicacasee genommen haben war eher abenteuerlicher als das Rafting in Baños! Der See war aber ruhig und die Busse schafften es ja schliesslich auch mit diesen etwas grösseren "Nussschalen mit Aussenborder" auf die andere Seite. Immerhin hielt sich das Wetter an diesem Tag und wir hatten wenigstens keinen Regen. Ganz im Gegensatz zu "Dan Dan, the Harleyman", der auf seinem Weg von Copacabana nach La Paz am selben Tag mit strömendem Regen und Hagel zu kämpfen hatte. Dan hatten wir schon bei unserem Ausflug nach Maras und Moray mit seiner Freundin und seiner Harley getroffen. Seine Freundin war jedoch schon wieder in England, als wir ihn in Copacabana, auf dem Booot zur Isla del Sol und in La Paz (jedes Mal zufällig) wiedergetroffen haben. Neben Dan gibt es aber auch noch andere Leute, die wir öfters auf unserer Reise durch Zufall treffen (Unter anderen sind dies Harvey, der Neuseeländer und ein japanisches Päarchen, deren Namen wir nicht kennen).

Dan Dan, the Harley man und seine Freundin

In La Paz haben wir uns nach kurzer Suche dann ebenfalls zufällig im "Adventure's Brew too" einquartiert, welches uns von den Aussies empfohlen wurde und in dem Dan auch schon (wiederum zufällig) in unserem Gemeinschaftsschlafraum wartete. Bei all diesen Zufällen kommt man irgendwann zwangsläufig zu dem Schluss, dass dieses "Südamerika" gar nicht so gross sein kann - eben a'ch nur a' Dorf!!!
Dieses Hostal in La Paz ist sehr empfehlenswert, wenn man Anschluss an andere Touristen, Party oder stickige, unbelüftete Gemeinschaftsräume sucht. Der Service liess anfangs auch etwas zu wünschen übrig, so dass ich zum Beispiel bein Bettzeug erst um 11 Uhr nachts bekam. Es hat allerdings auch gute Seiten: Abends gibt es immer leckeres Essen (gegrillt), von der Bar hat man einen schönen Blick auf die Stadt und pro Tag ist ein Bier kostenlos mit dabei. (Das Bierbad in der mit Holzbeheizten Badewanne kostet extra!). Wenn wir nicht im Hostal gegessen haben sind wir in den "Star of India" gegangen und haben gut und meist scharf gegessen. Schliesslich musste ich ja immernoch meine Erkältung loswerden. Als ich das schliesslich auch (zumindest einigermassen) geschafft hatte ging es dann auch los zum Tagesausflug "Todesstrasse auf den Motorrädern".

Todesstrasse

Anfangs war es schon ein sehr seltsames Gefühl eine Strasse zu fahren, auf der bis heute ungefähr 6000 Leute ums Leben gekommen sind, doch nach 500 Metern (als wir auch wieder aus den Wolken heraus waren) war das Gefühl verflogen. Zur Erklärung: Die vielen Todesfälle kommen aus der Zeit, als die Strasse die einzige Verbindungsstrecke zwischen La Paz und Coroico war und die schweren LKWs und Busse mit der Strasse in die Tiefe stürtzten oder andere Abstürtzten als sie dem Schwerlastverkehr ausweichen wollten und sich dabei verschätzten. Mittlerweile existiert jedoch eine andere asphaltierte Strecke und die "Todesstrasse" ist für Lastwagen und Busse gesperrt und wird fast ausschliesslich von Fahrrädern genutzt, so dass es kaum noch Unfälle gibt, die auch fast alle selbstverschuldet sind.
Heute ist die "Todesstrasse" ein Ort für dosierten und relativ sicheren Nervenkitzel mit einem wunderschönen Panorama von der guten Schotterstrasse. Dementsprechend schön war es hier zu fahren. Der Ausblick und Anblick war wundervoll, die Schotterstrasse gut und die Fahrt ging zudem auch noch durch unter kleinen Wasserfällen hindurch. Nur Hunger hatten wir nach der circa 8-stündigen Rundfahrt, auf der es nur Getränke- und Fotopausen gab.

Alex auf dem Camino de la muerte

Weitere Fotos dazu und zum vorherigen Eintrag gibt es wieder bei Flickr.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Pünktlich zu Weihnachten...


... schöne Nachrichten aus Südamerika:



Christina und Alex sind jetzt verlobt...


...und wünschen allen Freunden, Bekannten und Verwandten
(und natürlich auch allen uns unbekannten Lesern)

Frohe Weihnachten und einen "guten Rutsch" ins neue Jahr!

Nach getaner Arbeit

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Nachtrag: Machupicchu und Abschied von Peru

Christina: Im Cafe Punchay in Cusco haben wir Andreas, Stefan und noch "Andreas 2" kennen gelernt und beschlossen, die 2-Tages-Tour nach Machupicchu über Stefan (und Simon) zu buchen und gemeinsam mit Andreas zu machen.
Am nächsten Morgen gings dann mit einem 16-Personen-Kleinbuis (die Rede war vorher von 8 bis 12 Personen gewesen) mit viel zu engen Sitzen für uns grosse Europäer los. Der Pass, über den es dann erst mal Richtung Dschungel ging (wir hatten die längere Fahrt durchs Grüne gebucht), war dann zum Glück doch keine 5600m hoch wie beschrieben, sondern nur 4200, so dass wir keinen Sauerstoff brauchten... (Und meine Aufregung in der Nacht davor umsonst war).
Angekommen in Santa Theresa (wohin man übrigens auch ganz toll selbst mit den Moppeds hätte fahren können) gabs erst mal Almuerzo in einem "Gourmet Restaurant". Und wie es sich für Gourmets gehört, waren alle Portionen im Miniaturformat.
Dann stellte sich unser äussert unmotivierter und muffeliger Guide vor: "Hola amigos usw." Von Andi und uns wurde er dann später nur noch "Locke, der Quotenperuaner" genannt. Mit dem Zug gings dann nach Aguas Calientes, wo wir zum Glück dann später einen netteren, englischsprachigen Guide zugeteilt bekamen. Unser Hotel war genauso heruntergekommen, wie wir es irgendwie schon erwartet hatten (die Tour war bisher eben schon etwas anders verlaufen als geplant). Die Bettlaken waren nicht frisch, aber ein Bett war immerhin fleckenfrei. Immerhin wollten wir sowieso nur 5 Stunden oder so schlafen, denn um 4 Uhr nachts war bereits Abmarsch. Zu Fuss ging es hoch nach Machupicchu. Die 1,5 Stunden Treppensteigen im Morgengrauen waren echt anstrengend, haben sich aber echt gelohnt. (An alle Kollegen: Bitte meine Wiederholungsfehler nicht anstreichen, die Alex die ganze Zeit bemängelt, immerhin ist es schon gleich halb zehn Abends nach einem anstrengenden Tag).
Unterwegs trafen wir noch Christoph den schweizer Goth-Metaller, der dank Höhentraining in Quito wesentlich fitter war als wir. Genauso wie Paul, der Rentner aus Oslo, der uns auch eiskalt stehen lassen hätte können - wenn er gewollt hätte. (genug Konjunktive).

Andreas, Paul und Christoph

Alex: Warum hat es sich eigentlich gelohnt so früh aufzustehen und Treppen zu steigen?
  1. Natürlich um Machupicchu schon morgens zu sehen und etwas mehr Zeit auf dieser grossen Anlage zu haben.
  2. Um vor dem faulen Touristenpack, dass um 6 Uhr mit dem Bus hochkommt an der Kasse zu stehen.
  3. Um vor den ganzen Tagesausflüglern, die um 10 Uhr einströmen, noch etwas Ruhe zu haben.
Das Wetter in Machupicchu war anfangs noch sehr nebelig, was dem Ganzen irgendwie eine mystische Athmosphäre verlieh, so dass die Führung mit unserem tollen Guide Alex, nicht nur wegen seines vollen Körpereinsatzes beim Gestikulieren und seiner guten Laune, wirklich interessant war. Er erzählte uns von den Inkas, die die Stadt verlassen und die Zugangswege zerstört hatten, um die Stadt vor den Spaniern zu schützen (was auch 400 Jahre lang gelang) und vom Entdecker Hiram Bingham der MachuPicchu dann Anfang des 20 Jahrhunderts leerräumte. Machupicchu war übrigens nie völlig fertig gestellt worden (nur ca. 80 Prozent). In der Stadt selbst wohnten nur ca 500 Menschen der Oberschicht. Andere durften selbst nach langer Pilgerreise nicht durch das Eingangstor und mussten im "Hostel" davor übernachten. An der Anlage arbeiteten aber um die 2000 Menschen (keine Sklaven, sondern bezahlte Arbeiter) mit einer ähnlichen Technik wie einst die Ägypter. Neben dem Eingangstor zeigte uns Alex unter anderem auch den Sonnen- und den Wassertempel, die "3 Fenster", eine alte Felsminiatur von MachuPicchu, den Tempel der Pachamama, die Schule, das Klo vom 9. Inka Pachacuti Yupanki (das einzige in der ganzen Anlage), die Terrassen, Intiwatna (Übersetzt Quechua: "der Ort an dem die Sonne angebunden wird", ein Stein der bei Werbeaufnahmen vor einigen Jahren beschädigt wurde) und noch einiges mehr.

Machupicchu

Schliesslich verzog sich langsam auch der Nebel und wir sind nach der Führung zuerst in Richtung Sonnentor hochgelaufen (da wir uns leicht verlaufen haben und die Inkabrücke nicht fanden) . Wir sind zwar nicht ganz hochgelaufen, doch auch von unterwegs bot sich ein wunderschöner Blick auf die Ruinen. Danach wollten wir endlich auf den Gipfel des Waynapicchu (auf der anderen Seite der Ruinen, ebenfalls wieder 800 Höhenmeter). Mittlerweile tat mein linkes Knie, bzw. ein Muskel, der die Lust am Laufen verlor schon einigermassen weh. Trotzdem habe ich mich mit Christina über steile Treppen, durch enge Höhlen und über Leitern hochgequält... Und es hat sich gelohnt. Einzig die peruanische Airforce gönnte mir meinen Triumph nicht und versuchte mich mit ihrer Armada riesiger Stechfliegen zu vertreiben (was ihr auch gelang). Vor dem Abstieg hatten wir schon etwas Bammel, doch auf den Bildern sieht er etwas schlimmer aus, als er tatsächlich ist. Mit richtiger Höhenangst kann man sich den Gang zum Waynapicchu dennoch sparen.

Abstieg vom Waynapicchu

Nach dem schnellen und für mich schmerzhaften (Knie wurde immer schlimmer) Abstieg ging es schnell zum Eingang, wo Andreas auf uns wartete und wir den nächsten Bus nach Aguas Calientes nahmen. Um 2 Uhr ging nämlich auch schon unser Zug (diesmal Luxuszug) zurück nach Oyantaytambo. Eigentlich sollten wir dort von einem Taxi abgeholt werden. Dieses liess sich aber nicht blicken weswegen wir kurzerhand ein eigenes Taxi nach Cusco nahmen.

Schulkinder auf dem Heimweg

Christina: Wegen dieser Patzer bei der Tour-Organisation bekamen wir als Entschädigung von Stefan und Simon am nächsten Tag eine kostenlose Tour nach Maras und Moray mit eigenem Chauffeur. Der Ausflug war echt schön, so dass Andreas und wir wieder besänftigt waren. Nur das Coca-Bier hilft zwar gegen alles Schlechte und ist für alles Gute gut, doch schmecken tut es gar nicht!

Lecker Coca-Bier

Alex: Dann kam das eigentliche Highlight in Cusco: frische Thüringer Bratwürste - selbst gegrillt: lecker, auch wen der Grill zu wünschen übrig liess. Danach ging es dann ins Nachtleben von Cusco, das mit schlechter Musik glänzte, so dass unser einziges Ziel freie Getränke waren (und Christina immer wieder beim DJ zu finden war um ihn davon zu überzeugen bessere Musik aufzulegen: Mässiger Erfolg, immerhin ein Mal AC/DC!). Die Nacht schlug sich bei uns am nächsten Tag in Unlust und Kopfschmerzen nieder. Immerhin konnten wir noch sehen nach dem billigen Fusel, den Chrissa organisierte. Also wurde es nichts mit schrauben, Blog schreiben und so weiter. Wenigstens schaffte ich es dann um 4 noch zum Deutschen Konsulat, wo es einen kleinen Weihnachtsmarkt mit Christbaum, Glühwein und natürlich wieder frischen Thüringer Bratwürsten gab. Diesmal war der Meister persönlich am Grill, so dass die Würste noch besser schmeckten. Wirklich fit war ich aber auch nicht: schnell noch mal auf den Schoss vom Weihnachtsmann und dann ab in die Heia...

Peter und seine thüringischen Bratwürste

Tags darauf fuhren wir dann in Richtung Puno zur Bolivianischen Grenze. Auf dem Weg hielten wir so gut wie nicht an, da wir es genossen endlich wieder unterwegs zu sein. Auch Pachamama war uns hold und obwohl es links und rechts von uns regnete und stürmte, war über uns doch immer ein blauer Streifen schönen Wetters.

In Puno haben wir unsere Moppeds dann in der Lobby vom Hotel Europa abgestellt und den Portier dazu überredet auch noch die KLR von einem australischen Päarchen auch noch mit aufzunehmen. Eigentlich wollte er das nicht, da nun die Lobby ziemlich voll mit Motorrädern war. Mit den beiden haben wir uns am nächsten Tag zum Hafen aufgemacht. Da uns die im Hotel angebotene Tour zu den schwimmenden Inseln zu teuer erschien (25 Sol p.P.), versuchten wir unser Glück direkt bei den Booten. Mit Erfolg: 15 Sol p.P. (Rabatt und Studentenpreis für alle)!

Schwimmende Inseln

Um kurz nach 9 ging es bei besten Wetter mit dem Boot los über den ruhigen Titicaca-See ("Pumastein-See"). Bei den schwimmenden Inseln handelt es sich um Inseln, die aus Wurzeln und Schilf zusammen geschustert werden. Früher bauten und wohnten die Urus auf diesen Inseln und konnten sich so auch gegen die mächtigen Inka behaupten. Heute leben immernoch Menschen auf solchen Inseln, wobei der Hauptzweck der Tourismus ist und viele zum Teil auch eine Wohnung an der Ufer haben. Trotzdem sind die schwimmenden Inseln in Wirklichkeit eine kleine Stadt, in der es sogar eine Schule und andere öffentliche Gebäude gibt. Allerdings muss diese Stadt auch ständig renoviert werden, da die Wurzelblöcke nur ein paar Jahre ihre Schwimmfähigkeit behalten und das Schilf sogar alle 6 Monate erneuert werden muss. Obwohl der Motor unseres Bootes auf der Rückfahrt streikte und dann ausfiel, haben wir es Dank der Reparaturkünste der peruanischen Crew dann doch wieder zurück nach Puno geschafft.
Am Titicaca-See entlang ging es noch am selben Tag weiter zur bolivianischen Grenze, die wir innerhalb von 15 Minuten (Ausreise Peru wir + Motorräder und Einreise Bolivien wir + Motorräder) passierten...

Die zwei Aussies