Freitag, 25. Dezember 2009

Nachtrag: Von Copacabana zur "Todesstrasse"

Alex: Der Grenzübergang von Peru nach Bolivien war so unproblematisch wie er nur sein konnte... In Peru schnell den Zoll, die Polizei und die Einwanderungsbehörde aufgesucht und ab nach Bolivien. Dort mussten wir dann gar nur zur Einwanderungsbehörde (5 Minuten) und zum Zoll (2 Minuten!), so dass wir für diese Grenze nur circa eine halbe Stunde gebracuht haben. Freei nach dem Motto Stempel rein und gut.... egal was das für ein Dokument ist oder ob die zwei eine Versicherung, Fahrzeugpapiere oder überhaupt einen Führerschein haben...

Sonnenuntergang in Copacabana

So kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Sonneuntergang in Copacabana an (der Stand in Brasilien wurde übrigens nach diesem Wallfahrtsort benannt, in dem man zweimal täglich sein Fahrzeug segnen lassen kann und nicht umgekehrt). Dort sind wir schnell in das erste Hotel, dass wir sahen eingezogen (die Nacht für 50 Bolivianos), haben einige Fotos vom Dach und von unserem Panoramafenster aus gemacht und sind dann in die Stadt losgedackelt um etwas zu essen. Unser erster Eindruck von Bolivien war sehr positiv und das obwohl um 7 Uhr schon alle Bürgersteige hochgeklappt schienen, denn das Restaurant, das wir fanden, war nicht nur sehr ordentlich und sauber im Vergleich zu den meisten in Peru, sondern es schmeckte auch gut!

Am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich einen Nachmittagsausflug zur Isla del Sol machen, was aber leider nicht klappte. Denn wer denkt schon daran, dass es in einem Touristenort, wie Copacabana keinen Geldautomaten gibt und die Bank zudem noch erst Montags nachmittags aufmacht? Wie gut, dass wir vorher noch fast unseren gesamten Rest an Bargeld für eine nicht wirkende Sonnencreme und Klopapier ausgegeben hatten. Für ein Amerikanisches Frühstück reichte es aber zum Glück noch und das Mittagessen folgte dann eben später, genauso wie der Ausflug zur Isla del Sol, der auf den Tag darauf verschoben wurde.

Isla del Sol mit Elisabeth und Horst

Christina: Eine gute Idee, da wir so schon morgens mit dem Boot losfahren konnten und so einen ganzen Tag auf der Insel Zeit hatten. Wir konnten uns Horst und Elisabeth, zwei Ruheständler aus Ulm, anschliessen und mit ihnen eine geführte Wanderung über die Isla machen. Nachdem die beiden sich einen umgebauten Sprinter gekauft und damit "mal eben" Afrika auf der Westroute durchquert hatten, sind sie jetzt in Südamerika unterwegs. Auch eine Art, das Rentenalter zu geniessen!
Kurz im Museum vorbeigeschaut, dann ging unsere Wanderung bei tollem Wetter im Norden der Insel los zum "Pumastein" (Titicaca). Im ständigen Auf und Ab durchquerten wir die Insel Richtung Süden, wobei an verschiedenen "Checkpoints" von diversen Komunen Eintritt verlangt wurde, der natürlich verschwiegen worden war, als wir die Tour gebucht hatten.

Alex: Auf dem Rückweg ging es dann an der bolivianischen Version der "Schwimmenden Insel(n)" vorbei. Wer wollte konnte für nur 2 Bolivianos (20 Euro-Cent) die auf schwimmenden Plastikkanistern, mit Holzbrettern gebaute "Schilfinsel" betreten und sich die 40 qm genauer aunschauen. Da aber einige schon die echten Inseln kannten und davon erzählten, wollte kein einziger der Passagiere diese imense Investition tätigen. Stattdessen lachten alle über die plumpe Imitation einer echten "Schwimmenden Insel".

der Puma-Stein (Titicaca)

Jetzt wurde es aber wirklich wieder Zeit weiterzufahren nach La Paz. Vormittags machten wir uns bei mässigem Wetter, in meinem Fall mit einer ordentlichen Erkältung und ohne Navigationsprogramm (das befand sich auf der Speicherkarte, die uns im Internetcafe "abhanden" gekommen war) auf den Weg. Die Fähre die wir dabei über den Titicacasee genommen haben war eher abenteuerlicher als das Rafting in Baños! Der See war aber ruhig und die Busse schafften es ja schliesslich auch mit diesen etwas grösseren "Nussschalen mit Aussenborder" auf die andere Seite. Immerhin hielt sich das Wetter an diesem Tag und wir hatten wenigstens keinen Regen. Ganz im Gegensatz zu "Dan Dan, the Harleyman", der auf seinem Weg von Copacabana nach La Paz am selben Tag mit strömendem Regen und Hagel zu kämpfen hatte. Dan hatten wir schon bei unserem Ausflug nach Maras und Moray mit seiner Freundin und seiner Harley getroffen. Seine Freundin war jedoch schon wieder in England, als wir ihn in Copacabana, auf dem Booot zur Isla del Sol und in La Paz (jedes Mal zufällig) wiedergetroffen haben. Neben Dan gibt es aber auch noch andere Leute, die wir öfters auf unserer Reise durch Zufall treffen (Unter anderen sind dies Harvey, der Neuseeländer und ein japanisches Päarchen, deren Namen wir nicht kennen).

Dan Dan, the Harley man und seine Freundin

In La Paz haben wir uns nach kurzer Suche dann ebenfalls zufällig im "Adventure's Brew too" einquartiert, welches uns von den Aussies empfohlen wurde und in dem Dan auch schon (wiederum zufällig) in unserem Gemeinschaftsschlafraum wartete. Bei all diesen Zufällen kommt man irgendwann zwangsläufig zu dem Schluss, dass dieses "Südamerika" gar nicht so gross sein kann - eben a'ch nur a' Dorf!!!
Dieses Hostal in La Paz ist sehr empfehlenswert, wenn man Anschluss an andere Touristen, Party oder stickige, unbelüftete Gemeinschaftsräume sucht. Der Service liess anfangs auch etwas zu wünschen übrig, so dass ich zum Beispiel bein Bettzeug erst um 11 Uhr nachts bekam. Es hat allerdings auch gute Seiten: Abends gibt es immer leckeres Essen (gegrillt), von der Bar hat man einen schönen Blick auf die Stadt und pro Tag ist ein Bier kostenlos mit dabei. (Das Bierbad in der mit Holzbeheizten Badewanne kostet extra!). Wenn wir nicht im Hostal gegessen haben sind wir in den "Star of India" gegangen und haben gut und meist scharf gegessen. Schliesslich musste ich ja immernoch meine Erkältung loswerden. Als ich das schliesslich auch (zumindest einigermassen) geschafft hatte ging es dann auch los zum Tagesausflug "Todesstrasse auf den Motorrädern".

Todesstrasse

Anfangs war es schon ein sehr seltsames Gefühl eine Strasse zu fahren, auf der bis heute ungefähr 6000 Leute ums Leben gekommen sind, doch nach 500 Metern (als wir auch wieder aus den Wolken heraus waren) war das Gefühl verflogen. Zur Erklärung: Die vielen Todesfälle kommen aus der Zeit, als die Strasse die einzige Verbindungsstrecke zwischen La Paz und Coroico war und die schweren LKWs und Busse mit der Strasse in die Tiefe stürtzten oder andere Abstürtzten als sie dem Schwerlastverkehr ausweichen wollten und sich dabei verschätzten. Mittlerweile existiert jedoch eine andere asphaltierte Strecke und die "Todesstrasse" ist für Lastwagen und Busse gesperrt und wird fast ausschliesslich von Fahrrädern genutzt, so dass es kaum noch Unfälle gibt, die auch fast alle selbstverschuldet sind.
Heute ist die "Todesstrasse" ein Ort für dosierten und relativ sicheren Nervenkitzel mit einem wunderschönen Panorama von der guten Schotterstrasse. Dementsprechend schön war es hier zu fahren. Der Ausblick und Anblick war wundervoll, die Schotterstrasse gut und die Fahrt ging zudem auch noch durch unter kleinen Wasserfällen hindurch. Nur Hunger hatten wir nach der circa 8-stündigen Rundfahrt, auf der es nur Getränke- und Fotopausen gab.

Alex auf dem Camino de la muerte

Weitere Fotos dazu und zum vorherigen Eintrag gibt es wieder bei Flickr.

6 Kommentare:

  1. Auch von uns herzlichen Glückwunsch!
    Wir hoffen ihr hattet schöne Weihnachtsfeiertage.
    Guten Rutsch und alles Gute für 2010! Feiert schön. :-)

    Vielen Dank auch noch für die Grüsse.

    LG!

    Michael & Daniela

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  2. Tja dann kann ich mich dann wohl nur noch anschliessen .

    wünsch euch alles Gute und hoffe ihr seit gut ins neue Jahr gekommen.

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  3. Hallo!

    Vielen Dank für die Weihnachtskarte und die Grüße zu Silvester! Wir haben gut gefeiert, hoffen bei euch wars auch schön! Frohes neues Jahr!

    Liebe Grüße von Mareike und Markus

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  4. dos gringos perdidos10. Januar 2010 um 16:09

    Happy New Year!!!!

    Oups... Buenos dias amigos !!! Que tal ?

    That's it!! We are again on the road since December 8th. Wouah!!! That it is cool...

    Tomorrow we enter Bolivia.

    It's a pity your journey ends earlier, we hope that there is nothing grave. Ushuahia, it will be for the next journey....
    The good side is..... you will have 3 weeks to speak French "MUY BIEN!! "

    Have you news of your postcards?

    See you later.

    Kisses for "los dos".

    Ludo et Gwenn

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  5. Hello Alex & Christina,

    I don't know if you remember me, I'm the guy you helped outside Karlsruhe earlier this summer. You know, the Swede whose bike had no more gasoline. You gave me a lift back to my bike with the gas-can. Thank you very much for the help! The trip went on fine after that, except for a bird-collision on the way back. No harm done though, except for the bird...

    I had lost the note with your blog-address, but now I found it again and I thought I would check out your journey a bit.

    Even though it's all in German (and I don't speak very good German), the pictures are nice and it seems to be a great adventure that you have experienced!

    Congratulations on your engagement also! I wish you all the best in your future adventures!

    Best regards
    Oskar

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  6. hallo liebe Christina
    hoffe das es dir und deinem Freund gut geht auf eurer Reise durch Südamerika.
    Wünsche euch für das neue Jahr alles gute.
    Bis bald un d kommt gesund zurück.

    viele liebe grüße

    Günther aus dem Sound ( der mit dir immer ein Bier trinkt)

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