First we want to say thank's to all the people reading this blog and writing some comments even though some of them don't understand german. This just keps our motivation up to write on (even now, that we are far behind). And to you Oskar we want to say: it was a pleasure to help you, but I'm afraid we lost your email as well. Perhaps you still have my email?
Ok now we will continue writing. Perhaps I will also translate this blog to english or even french in the future...
Alex:
Langsam wurde unsere Zeit knapp, schliesslich wollten wir ja zu Weihnachten in Paraguay sein. Deshalb und weil es uns wie im letzten Beitrag geschrieben im "Adventure Brew Too" nicht so gefallen hat, haben wir uns schnell weiter auf den Weg über Oruro und Uyuni gemacht. Unser erstes Problem dabei war, dass wir den richtigen Ausgang von La Paz nicht fanden. Warum? Auf unserer Bolivienkarte sieht es so aus, als ob die Strasse nach Oruro La Paz im Südosten verlässt und DANACH noch eine Strasse Richtung Osten abgeht. Deswegen habe ich auch nur im Südosten unseres Stadtplans nach dem Weg gesucht und dort die richtige Strasse vermutet. In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass die Strasse schon VOR La Paz (d.h. im Nordwesten) in Richtung Oruro abzweigt. Schliesslich haben wir sie auch nach häufigem Nachfragen gefunden (und sind dabei wieder an unserem Hostel vorbeigefahren...) und das ganze hat dazu geführt, dass ich nun relativ wenig von den Karten des ReiseKnowHow-Verlags halte. Sie haben zwar den besten Masstab aller Karten, die man in Deutschland bekommen kann, doch beispielsweise die Karte von Paraguay UND Bolivien, die einen viel schlechteren Massstab hat, ist wesentlich genauer in ihren Beschreibungen: mehr Strassen eingezeichnet, mehr Orte eingezeichnet, genauerer Verlauf der Strassen, ...
Egal, als wir dann erstml auch noch an den ständig nervenden Microbussen vorbei waren, für die auf der "Autobahn" drei der vier Spuren zum Parken reserviert waren (und die trotzdem auch auf der vierten Spur angehalten haben), hat sich mein Zorn auf Micros, Omnibusse und Kartenverläge mit wachsender Kilometerzahl gelegt. Die Fahrt nach Oruro ging über das Altiplano. Flach wie in Norddeutschland, nur auf ungefähr 3500 Meter über Normal Null. Links und rechts davon die Gipfel der Cordillere und insgesamt ziemlich heiss. Hier haben wir auch unsere ersten Flamigos in freier Natur gesehen, zu denen wir einfach mal eben an den See gefahren sind. Leider hatten sie wohl etwas Angst vor uns und wir etwas wenig Zeit, so dass wir nicht sehr Nahe an sie heran kamen. Ansonsten gibt es von der Strecke nach Oruro eigentlich wenig zu berichten.
Bei der Ankunft in Oruro begrüssten uns riesige messingfarbene Ameisen, Frösche, Kormorane und ein Drache, die sich alle um ein Ufo, in dem die Mutter Gottes stand, versammlt hatten. Auf der Eingangspromenade sahen wir dann auch noch alle möglichen anderen Gestalten vom Flamencotänzer, Minenarbeiter bis zum Ritter und Monster. Beeindruckend und weihnachtlich waren auch die sicherlich über 100 Geschenke, die am Zaun der Kaserne hingen, an der wir in Oruro vorbei fuhren. Da man in Südamerika jedoch vorsichtig sein sollte mit Fotos, die man von Militär oder Polizei macht, haben wir den Anblick einfach nur bewundert und nicht fotographiert. Wenn ihr es also sehen wollt, müsst ihr nächstes Weihnachten nach Oruro. Ein schönes Hotel gibt es dort auch. Wir haben aber dort nicht übernachtet, weil es über unserem Budget lag. Stattdesen haben wir in einem vom Reiseführer empfohlenen ECO-Hotel übernachtet. Dazu nur soviel: Die Empfehlung konnten wir nicht nachvollziehen, da das Hotel (mittlerweile?) ziemlich herunter gekommen war. Wieder ein Beispiel für meine Unzufriedenheit mit den Werken aus dem ReiseKnowHow-Verlag (Christina ist hier anderer Meinung).
Abends gab es dann aber wenigstens etwas Leckeres zu essen. Wir wussten zwar nicht was wir von dem Fleisch auf dem Grill jetzt bestellt haben, heraus kam dabei jedoch ein unglaublich knuspriger und saftiger Schweinebraten! Nur eine Sosse hätte das Ganze noch besser machen können.
Doch auch dieser Schweinebraten konnte uns nicht aufhalten und wir fuhren früh weiter nach Uyuni. Schliesslich kamen wir an dem Punkt an, wo es galt zu entscheiden: Fahren wir den Umweg über Potosì oder fahren wir auf direktem Weg nach Uyuni auf eventuell schlechteren Strassen? Wir haben uns recht schnell dazu entschieden uns einige 100 Kilometer zu sparen, da auch die Strasse von Potosì nach Uyuni unseres Wissens nach nicht asphaltiert ist. Einziges Problem war noch: Wo bekommen wir Benzin her? In dem Ort wo sich die Strecke gabelte (Challapata) gibt es zwar zwei Tankstellen, doch beide hatte kein Benzin mehr und ohne Benzin würden wir es niemals nach Uyuni schaffen. Auf Benzin warten war auch keine wirkliche Alternative, da wir dann die Nacht in diesem Kaff hätten verbringen müssen. Als wir uns schliesslich durchfragten hiess es im nächsten Ort (ein noch kleineres Kaff) gäbe es auch eine "Tankstelle" in einem Hinterhof. Also versuchten wir dort unser Glück, so dass wir nach einigem herumfragen auch den entsprechenden Hinterhof mit sehr teuerem Benzin fanden. Die alte Frau die uns bediente war dafür aber sehr witzig. Sie hat sich glaube ich auch gewundert, wo wir das ganze Benzin an diesen zwei Motorrädern unterbringen. Jedenfalls hatten wir jetzt genug Benzin für die restlichen 200 km nach Uyuni... also los.
Schon nach wenigen hundert Metern begann der Schotterweg mit gelegentlichen Weichsandpassagen. Wir freuten uns natürlich sehr über diese "willkommene" Abwechslung zum langweiligen Asphalt. Und als erst das "Wellblech" mit den noch tieferen Weichsandpassagen anfing, war unser "Entzücken" bei der hier herrschenden Hitze nahezu grenzenlos. Auch das Panorama der Steinwüste beeindruckte uns sehr auf diesen 200 Kilometern. Schliesslich schafften wir es doch noch - mit einer Schraube weniger und der ein oder anderen lockeren Schraube - nach Uyuni.
Uyuni ist eine kleine Stadt mit staubigen Strassen, einer kleinen Fussgängerzone und - kurz vor Weihnachten - voller Verkaufsstände vor allem für Kinderspielzeug. Unser "Hostal Marith", welches im Reiseführer für Selbstfahrer empfohlen ist, da es einen abgeschlossenen Hof zum Parken hat, lag am Stadtrand und wurde von auch vielen Backpackern besucht. Das Zimmer dort war eigentlich ganz ok, doch in der Nacht find es dann an über der Decke zu knistern und ein Käfer krabbelte aus der Zimmerdecke heraus. Dann hielt mich nichts in diesem Raum. Die Vorstellung, dass die Styropordecke herunter kracht und wir unter einer Lawine aus krabbelndem Getier begraben werden war einfach zu eklig. Also haben wir schliesslich einen kleinen Aufstand geprobt, bis wir in ein anderes Zimmer umziehen konnten. Dort konnte ich dann auch wieder schlafen, da ich mir auch mittlerweile ziemlich sicher war, dass nur der Wind die Geräusche machte. Trotzdem: Im ersten Zimmer hätte ich kein Auge zugemacht.
Christina:
Kommen wir mal zu den wichtigeren Dingen bezüglich des Salar: nämlich unsere Fahrt auf dem Salzsee! Zu Vorbereitung machten wir die GPS-Koordinaten von Uyuni, der Einfahrt zum Salzsee (ca. 20 km außerhalb von Uyuni), der Isla Pescada und des Vulkans ausfindig und speicherten die Wegpunkte auf unseren GPS-Geräten. Alex hat noch schnell meine Stromversorgung vom GPS "repariert", indem er den Stecker eingesteckt hat (war echt der Meinung, da wäre was kaputt). Aus Angst, wir könnten irgendwo im Salz wegen Spitmangel liebenbleiben, kauften wir noch einen zusätzlichen Benzinkanister(die hatten nur 20 Liter, was etwas übertrieben war) und schnallten ihn auf meine DR hintendrauf. Vollgetankt, dann konnte nix mehr sdchiefgehen und wir fuhren auf den Salar.
Die ersten paar Meter am Rand waren mit Pfützen übersät und daher ziemlich feucht. Dementsprechend hatten wir bad schon eine Salzkruste auf dem Motorblock und so weiter.
Aber bald wurde es zum Glück trockener und wi folgrten erst mal einer Piste, die auch einige Jeeps fuhren.
Die Pisten teilten sich aber bald ständig und wir konnten auch keine Jeeps mehr sehen, sondern nur noch die Weite des Salars. Daher navigierten wir bald selbst. Zuerst blieben wir eine lange zeit auf der Piste. Ich hatte etwas Respekt vor den "Ojos", den "Augen", was kleine, etwa 30 cm tiefe Löcher in der Salzkruste sind. Aber selbst wenn man ein solches "ojo" voll erwischt, merkt man davon auf unseren Moppeds eigentlich gar nichts. Also fuhren wir bald mit gemütlichen 100 km/h dahin.
Der Salzsee ist übrigens eine der besten Straßen Boliviens. Wenn er trocken ist, kann man auf dem Saly fast so gut wir auf Asphalt fahren und er ist natürlich supereben.
In der Nähe der Isla verließen wir die Piste und fuhren "frei Schnauze" quer über den See zur "Fisch-Insel" (Folge immer dem Pfeil auf deinem GPS).
Nachdem wir die Insel einmal umfahren hatten, gönnten wir uns im dortihen Restaurant noch einen Burger, machten ein paar lustige Fotos - insbesondere für Leonies Portfolio :-)
Nach einem "kleinen Abstecher" zum Vulkan, was etwa eine halbe Stunde geradeausfahren mit ca. 100 km/h ohne landschaftliche Veränderung bedeutete, traten wir die Rückfahrt von einer weiteren Stunde (oder mehr?) bei einsetzndem heftigen Wind an.
Alex:
Abends haben wir dann natürlich noch schnell die Mopeds gewaschen um sie am nächsten Tag wieder ein bisschen zu pflegen und alle Schrauben nachzuziehen. Angesichts der folgenden Etape von Uyuni nach Tupiza war das auch bitter nötig. Die Strasse ging anfangs nur durch Wüste und war sogar noch schlechter als die Strecke nach Uyuni. Der Sand war tiefer, das Wellblech gewellter und zu allem Überfluss hatten sich auch einige der kleineren Sandhügel auf des Wellblech verirrt, so dass man nicht nur durchgeschüttelt wurde, sondern auch noch die wilden Biester unter Kontrolle halten musste. Zwischendurch hatten wir dann natürlich auch noch Flussdurchfahrten und Schlammpassagen, da wir natürlich sobald wir die Berge erreichten in ein Gewitter kamen. Schliesslich kam aber auch wieder Wüste und so kam es wie es schliesslich kommen musste: Als meine Konzentration mal kurz etwas nachlies verpasste ich doch glatt eine kleine Kurve und versuchte daraufhin unter einer Sanddüne hindurch zu fahren. Irgendwie wollte das nicht klappen, so dass ich mit dem Vorderrad feststeckte und meine Alpi nach hinten wie ein wildes Pferd ausschlug. Ausser dass mein Schalthebel nun etwas verbogen, der Lenker etwas verdreht ist und ich mein Motorrad wieder "ausbuddeln" musste ist jedoch nichts passiert. Glücklicherweise wurde aus der üblen Piste dann auch langsam eine angenehmere Schotterstrasse, so dass unser Restproblem der Spritt war. Eigentlich wollten wir in ... tanken, doch da einige Strassen vom Fluss beansprucht wurden und die Wegbeschreibungen zur Tankstelle sich doch stark unterschieden haben wir die "Tankstelle" nicht gefunden. Für das "Eisenschwein" (DR650) mit seinem Acerbis-Riesentank war das natürlich kein Problem, nur um die Alpi liess ich sicherheitshalber im Leerlauf bei abgeschaltetem Motor den Berg hinunter, durch fanzinierende Canyonlandschaften nach Tupiza rollen.
Bei der Einfahrt nach Tupiza kamen wir noch einmal ins Staunen, da hier zum ersten Mal von uns eine Mautgebühr fpr oben beschriebene Strecke verlangt wurde, während man uns sonst bei den Asphaltstrassen immer nur durchgewunken hat.
Im übrigen ist Tupiza eine nicht sonderlich sehenswerte Stadt. Zwar wird behauptet, dass Butch Cassidy und Sundance Kid hier den Tod fanden, doch ob es stimmt ist eher zweifelhaft. Trotzdem ist es auf Grund der umliegenden Landschaft allemal einen Abstecher wert, auch wenn die fazinierend geschmacklose Lasagne in der Pizzeria in der Mitte noch halb gefroren auf den Tisch kommt. Deshalb der Tipp: Mit Pizza kann man am wenigsten falsch machen. Im Gegensatz zu anderen Gerichten ist sie meistens sogar frisch!
Da Tupiza keinen Geldautomaten hat und wir nach dem Pizzaessen blank waren machte ich mich am nächsten morgen noch allein in die Innenstadt auf, was eigentlich eine schöne Abwechslung zur hecktischer werdenen Reise nach Asuncion war. Als ich auf dem Platz wartete, dass die Banken öffneten, hatte ich viel Zeit das morgentliche Treiben zu beobachten, Auszeichnungen der Stadt zu lesen und mir die Lieder der Morgenmesse, die der Pfarrer auf seiner Gitarre spielte in der Kirche anzuhören. Auf neudeutsch nennt man das wohl "entschleunigen".
Mit "frischem" Geld und neuem (sauteuren) Benzin ging es dann weiter über eine Starsse mit so vielen Umleitungen, dass man bald nicht mehr wusste, ob man sich nun auf der Strasse oder auf der Umleitung befand. Auch der Strassenzustand gab hierüber keine Auskunft. An der Grenze trafen wir dann noch den Pässesammler ?Michael? (es sind einfach zu viele Namen), der mit seiner leichtbepackten KTM jedes Jahr in Südamerika über die Schotterstrassen rauscht. Und schließlich mussten wir warten. Die Einwanderungsbehörde und der Bolivianische Zoll gingen zwar wieder einigermaßen schnell, doch die argentinische Seite ließ sich viel Zeit. Manche standen hier wohl schon seit 5 Stunden oder mehr an um ihre Stempel in den Pass zu bekommen. Wir hätten das auch machen müssen um danach noch auf den Argentinischen Zoll zu warten, doch die "dummen Gringos" haben sich aus Versehen in der falschen Reihe angestellt und sich dann seitlich in die richtige Reihe gemogelt. Das ging natürlich nicht unbemerkt von statten und als einige der weiter hinten wartenden Leute sich lauthals beschwerten erbarmte sich ein Grenzer und bearbeitete die paar Touristen eben außerhalb der Reihe. So schafften wir es dann die Wartezeit durch unsere seit der Ankunft in Südamerika immer weiter gestiegene Dreistigkeit von 5 auf 1 Stunde verkürzt... auch der Zoll ging dann nach einem kleinen Fußballplausch mit dem Zöllner ziemlich schnell und die Kontrolle war eigentlich nur "pro forma". Und das obwohl ich meinte, dass das Finale dann wie 1990 sein würde ;)
Die Fotoshow findet ihr hier.
Sonntag, 27. Dezember 2009
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